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Hochsensibilität – Wie du mit der Superpower umgehst

Hochsensibilität – Wie du mit der Superpower umgehst

Alles ist zu viel. Zu viel Hektik, zu viele Stimmen, zu viele Menschen, zu viele Stimmungen, zu viele Eindrücke. Ich befinde mich mittendrin und sauge wie ein Schwamm alles auf, was mich umgibt. Aber auch ein Schwamm ist irgendwann vollgesaugt. Ich bin weder aufnahmefähig noch zu irgendetwas anderem in der Lage. Alle um mich scheinen den größten Spaß zu haben, doch ich stehe wie angewurzelt mittendrin und fühle mich so als könnte ich jederzeit explodieren. Explodieren wegen zu viel aufgesaugter Reize. So kann sich Hochsensibilität. Oder auch ganz anders.

 

Hochsensibilität, was ist das?

Sensibel zu sein bedeutet, empfänglich und empfindlich zu sein für Stimmungen, Kritik, Emotionen und insgesamt äußere Reize. Ist diese Sensibilität besonders stark ausgeprägt, kann man von Hochsensibilität sprechen. Das bedeutet, äußere Reize werden noch intensiver wahrgenommen und tiefer verarbeitet. Allein die Stimmung eines anderen, aber auch Menschenmassen oder Lärm können bereits überfordernd sein. Die andere Seite: Positive Reize werden genauso intensiv wahrgenommen. Das heißt, ein wunderschöner Ort in der Natur, ein Gemälde oder ein toller Moment mit Freund*innen kann in seiner vollkommenen Schönheit wahrgenommen und ausgekostet werden. Häufig ist mit Hochsensibilität auch große Empathie verbunden. Manchmal ist sie sogar so groß, dass die Stimmung und Emotionen eines anderen Menschen adaptiert und selbst gefühlt werden. Weitere Merkmale einer Hochsensibilität können Perfektionismus, Schwierigkeiten mit starren Strukturen, weitreichende Gedankengänge und die Fähigkeit, sich selbst detailliert zu reflektieren, sein. Aber so individuell wie Menschen nun einmal sind, so individuell zeigt sich auch ihre Hochsensibilität.

Geschätzt sind etwa 15 bis 30 Prozent der Bevölkerung hochsensibel. Hochsensible Menschen beschreiben sich gerne als emotional instabil, als weniger belastungsfähig oder introvertiert. Das zeigt auch, dass Hochsensibilität viel mehr eine Sammlung verschiedener Charaktereigenschaften ist.  Doch viele Menschen wissen gar nicht von ihrer Hochsensibilität. Da es noch kein physiologisches Verfahren gibt, um das festzustellen, erfahren die meisten in Gesprächen mit Psycholog*innen oder medialen Berichten davon. Dieser Moment wird dann von vielen tatsächlich als große Erkenntnis oder sogar Aha-Moment wahrgenommen. Denn wer sich ein Leben lang aufgrund der Überforderung in bestimmten Situationen falsch und nicht dazugehörig gefühlt hat, findet so endlich eine Erklärung dafür und damit eine neue Zugehörigkeit.

 

Wie gehst du mit deiner Hochsensibilität um?

Nun, wie gehst du denn nun aber mit einer Hochsensibilität um, wenn du sie bei dir erkannt hast? Schließlich nimmt dir das Bewusstsein darüber zwar eine gewisse Last von deinen Schultern, doch einen Umgang im Alltag hast du dadurch noch nicht gefunden. Erst einmal: Hochsensibilität ist deine Superpower. Die Betrachtung als Begabung anstatt Charakterschwäche hilft dir dabei, sie annehmen und vielleicht sogar umarmen zu können. Deine Hochsensibilität ist deine Superpower und Begabung, die dir ein auf mehreren Ebenen wesentlich intensiveres Leben schenkt. Und ist es nicht sogar das, was du vom Leben möchtest – es intensiv wahrnehmen, spüren und aufsaugen zu können mit all seinen Momenten und Aufgaben, die es für dich bereithält? Dass die nicht immer nur angenehm sind, gehört so oder so zum Leben dazu. Aber du hast die Möglichkeit geschenkt bekommen, sie so deutlich zu empfinden, dass du sie im Nachhinein reflektieren und das Beste für dich herausziehen kannst. Du hast die Chance, dein Leben in seiner vollen Pracht zu erfahren und darin stetig zu lernen und zu wachsen. Hochsensibilität ist deine Superpower.

 

Was brauchst du, wenn du überfordert bist?

Indem du deine Hochsensibilität so annehmen und sogar schätzen kannst, bist du schon einmal den ersten Schritt gegangen, um einen für dich guten Umgang damit zu finden. Im nächsten Schritt lädt dich deine Hochsensibilität dazu ein, bewusster auf deine Bedürfnisse und deinen Körper zu hören. Eine Reizüberflutung sorgt häufig für Stress und Überforderung. Es ist wie mit dem Schwamm, der vollgesaugt und kurz vorm Explodieren ist. Vielleicht neigst auch du dazu, vor lauter Überforderung emotional zu explodieren, sprich einen Wutanfall zu bekommen oder in Tränen auszubrechen. Vielleicht spürst du aber auch ganz deutlich deinen Fluchtinstinkt und flüchtest, im wahrsten Sinne des Wortes, unmittelbar aus der Situation.

Damit es gar nicht erst soweit kommt, darfst du lernen, die Bedürfnisse deines Körpers bereits vorher wahr- und ernst zu nehmen. Denn dein Körper und auch deine Intuition sagen dir immer, wie es dir geht – du musst ihnen aber auch zuhören. Anzeichen von Reizüberforderung, zu hohem Druck oder Stress kannst du, wenn du dir selbst zuhörst, durchaus früh erkennen. Beispielsweise, indem du abends einen kurzen Check-In machst, dich also hinsetzt, deine Augen schließt, tief ein- und ausatmest und in dich lauschst: Wie geht es dir gerade? Welche Gefühle kannst du wahrnehmen? Nimm dir die Ruhe und die Zeit, um wirklich nachzuspüren, was gerade ist.

 

Nimm deine Bedürfnisse ernst!

Und dann? Dann geht es darum, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und dir das zu geben, was du brauchst. Und sehr wahrscheinlich ist das vor allem Ruhe und Entspannung. Weil Hochsensibilität häufig mit Introversion einhergeht, kann es gut sein, dass du neue Energie am besten sammelst, indem du alleine und in Ruhe bist. Vielleicht gönnst du dir mehrere Abende in der Woche, an denen du etwas Schönes mit dir unternimmst oder einfach nur entspannst oder reflektierst, anstatt dich immer mit Menschen zu umgeben. Oder du legst das Handy öfter weg, weil dich die Reize dort eher stressen als inspirieren. Begib dich auf die Reise, um herauszufinden, was dir langfristig und nachhaltig das Gegengewicht zu all den Reizen bietet, die auf dich einprasseln und gönne dir mehr davon.

Wie du siehst, ist eine Hochsensibilität durchaus eine Power. Sie lädt dich dazu ein, auf deine Bedürfnisse zu achten, sie vor allem auch zu erfüllen und ganz stark mit dir selbst und deiner Intuition verbunden zu sein. Und indem du das bist, kannst du diese Power wiederum dazu nutzen, um das intensivste, wahrhaftigste Leben überhaupt zu leben.

Lass mir außerdem gerne auf Instagram oder Facebook einen Kommentar da, ob du schon einmal von Hochsensibilität gehört oder sie bereits bei dir selbst erkannt hast und wie du damit umgehst.

Satnam & Namaste ♡

Deine Catherine

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